Unsere Hörner sind in F gestimmt, 3,60 m lang (ohne Mundstück) und wiegen etwa 2,8 kg. Es gibt keine Ventile oder Klappen. Die einzelnen Töne werden nur durch unterschiedliche Lippenspannung und Atemdruck erzeugt. Dies erfordert vom Bläser Lippen- und Atemkraft.
Auf dem Alphorn werden meist lange und tiefe Töne gespielt, jedoch sind bei entsprechender Übung und Fertigkeit auch virtuose, schnelle Tonbewegungen möglich. Es können nicht alle Töne der Tonleiter erzeugt werden, nur Naturtöne (siehe Abbildung).
Unsere Hörner sind von den Alphornbauern Alfons Neumann, Richard Brutscher sowie Arnold Breitenberger.
Im folgenden Video kann man Richard Brutscher in der Werkstatt über die Schulter schaun:
Die Noten werden in C geschrieben, auch wenn eigentlich ein F klingt - ganz so, wie viele Musiker das von ihrem (Blas-)Instrument kennen.
Allerdings klingen auf dem Alphorn vor allem der 7. und der 11. Naturton (das ‚Alphorn-fa') quasi "zwischen den Tasten" und können vom Klavier nicht gespielt werden. Die Natur-Septime (hier das b) ist etwas tiefer als das notierte b. Das ‚Alphorn-fa' ist deutlich höher als ein f, jedoch zu tief für ein fis.
So klingen das b' und das Alphorn-fa für das heutige Ohr leicht schräg, da wir uns an die "wohltemperierte" Tonleiter gewöhnt haben.
Hier ein kurzer Film (14,5 Minuten): Das Geheimnis der klingenden Röhren - Eliana Burki und ihr Alphorn
Wir spielen traditionelle Volkweisen - also "echte Alphornmusik", aber auch "Musik für Alphorn". Letztere ist etwas moderner - und teilweise überraschend flott. Da nicht alle Töne gespielt werden können, muss sie extra für Alphorn geschrieben werden. Einfach transponieren hilft leider nicht.
Die elf rot eingerahmten Töne sind von "normalen" Bläsern spielbar. Versiertere Spieler entlocken dem Alphorn auch die ganz hohen Töne und das große C.
Der Alphornkomponist Hans-Jürg Sommer schreibt: "Das Alphorn gehört in der Schweiz zur (künstlerischen) Kultur der (Alp-, Berg-) Hirten. Die klangliche Fähigkeit des Alphorns - weite Distanzen zu überwinden, auf grosse Distanz noch hörbar zu sein - wurde von den Hirten genutzt, um ihr Vieh anzulocken. Deshalb darf das Alphorn wohl mit Recht als "Werkzeug" der Hirten bezeichnet werden. Das andere musikalische Werkzeug der Hirten ist die menschliche Stimme. Die sogenannten "Jauchzer", "Juchzer" oder "Joler", "Jodler" haben dieselbe Fähigkeit. Der "Überschlag" von der Brust- in die Kopfstimme (der Kehlkopfschlag) ist ebenfalls auf weite Distanz zu hören (jedenfalls weiter als gewöhnlicher Gesang)." - Für unsere Juchzerer ist Priska zuständig.